Tischlein, deck dich!

Tischlein, deck dich!

-3 Luxury Communism

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sn -3

This episode was recorded in August

Mark Fisher: The Final Lectures, Repeater Books, London, 2021

00:28:16 Deutsch: Liebes Volk, ich spreche jetzt Deutsch

8.10.22

Rose des Donbass

Oh du Rose aus dem Donbass. Dein herrlicher Duft fliegt in mich ein, so wie du selbst – als Person – einflogst in mein Land, wo ich dich willkommen heiße! Bleib hier, flehe ich, deine schwarzen Löckchen sind gern gesehen in meinem Reich. Hier herrsche ich! Wenn du irgendwas brauchst, frag mich, ganz Deutschland untersteht mir. Und du sollst die Regentin an meiner Seite sein. Dazu musst du dich nicht verneigen oder gar hinknien – schon gar nicht, um mir einen zu blasen. Nein! Niemals. Sondern gleichberechtigt und emanzipiert wollen wir Liebe machen. Lass mich zuerst in deinen Intimbereich eindringen mit meinem züngelnden spielenden Züngelchen.

Oder Rose Tadschikistans. Oder mein Gänseblümchen aus Südkorea. Ihr alle erblüht, solange euch nicht die Zähne ausfallen . Ich erbleiche, ihr bleichen weiblichen Knospen, mit japanischer Anmut verziert, verzärtelt, bleich und weiß, geschützt vorm vulgären Sonnenlicht, so bleiben alle Hautpartien blank, wie es die Japaner schätzen. Aber liebe Leutchen. Ich rücke ein, mache Strecke. Nicht als Deutscher, als Kosmopolit! Keine dumpfe äußere Eigenschaft soll mich definieren oder hemmen! Nicht Deutscher, nicht Arbeitnehmer, nicht Familienmitglied bin ich, sondern: begierig auf diese wundersamen bleichen Objekte starrender Büffel oder Hengst. Wildgewordenener Elefant, der eine Elefantenkuh zwischen den Sträuchern und Gebüschen der Savanne ausmacht und wütend seinen Konkurrenten zur Seite stößt. Mhh! Der Konkurrent blickt auf. Hatte er das weibliche Tier bislang noch gar nicht erspäht, so ist er durch diesen Tritt seines Geschlechtsgenossen aufmerksam geworden. In der Tat, dieses Prachtstück reckt und streckt sich nach den obersten Zweigen der Bäume wie eine schöne Giraffe, es ist ein Wunder.


Dieses Gedicht drückt die soziale Dimension des Liebens aus


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Über diesen Podcast

Liebe Hörer*innen,
warum braucht es noch einen Podcast?
Vor allem wollte ich dem ersten Artikel der amerikanischen Verfassung gerecht werden, wie er von Adam Curry formuliert wurde: You shall not make bad TV.
Es sollte unser erster Anspruch sein, mal ein besseres, unterhaltsameres Medienangebot bereitzustellen, denn was sonst so in den Massenmedien stattfindet, ist für mich nicht akzeptabel und schädigt mich immer weiter, indem es meine innere revolutionäre Kraft hemmt und uns einhämmern will, es gäbe keine Alternative zum Gegebenen, Revolution sei verboten…

Friedrich Nietzsche brachte wohl das zwiespältige Gefühl, meine Gedanken mit mehr Menschen teilen zu wollen, im Nachtlied des Zarathustra am besten auf den Punkt: 
„Nacht ist es: nun reden lauter alle springenden Brunnen.
Nacht ist es: nun erst erwachen alle Lieder der Liebenden. Und auch meine Seele ist das Lied eines Liebenden.
Ein Ungestilltes, Unstillbares ist in mir, das laut werden will. Eine Begierde nach Liebe ist in mir, die redet selber die Sprache der Liebe.
Licht bin ich: Ach dass ich Nacht wäre! Aber dies ist meine Einsamkeit, dass ich von Licht umgürtet bin.
Ich lebe in meinem eignen Lichte, ich trinke die Flammen in mich zurück, die aus mir brechen. 
Ich kenne das Glück des Nehmenden nicht und oft träumte mir davon, dass Stehlen noch seliger sein müsse als Nehmen.
Das ist meine Armut, dass meine Hand niemals ausruht vom Schenken; das ist mein Neid, dass ich wartende Augen sehe und die erhellten Nächte der Sehnsucht.
Wer immer austeilt, dessen Gefahr ist, dass er die Scham verliere; wer immer austeilt, dessen Hand und Herz hat Schwielen vor lauter Austeilen.
Viel Sonnen kreisen im öden Raum: zu allem, was dunkel ist, reden sie mit ihrem Lichte — mir schweigen sie.
Unbillig gegen Leuchtendes im tiefsten Herzen, kalt gegen Sonnen — so wandelt jede Sonne.
Einem Sturme gleich wandeln die Sonnen in ihren Bahnen. Ihrem unerbittlichen Willen folgen sie, das ist ihre Kälte.
O ihr erst seid es, ihr Dunklen, ihr Nächtigen, die ihr Wärme schafft aus Leuchtendem! O ihr erst trinkst euch Milch und Labsal aus des Lichtes Eutern!
Nacht ist es: ach, dass ich Licht sein muss! Und Durst nach Nachtigern! Und Einsamkeit!
Nacht ist es: nun bricht wie ein Born aus mir mein Verlangen — nach Rede verlangt mich.“

Ja mein Podcast ist eine Quelle der Lebenskraft für mich selbst und vielleicht jetzt auch für euch. Aber ich möchte betonen, dass es selbstverständlich sein sollte, was ich mache und mein Trieb zum Podcasten speist sich einfach aus dem Drang, nicht der Herde zu folgen, eigene Wege zu gehen durchs eisige Gebirge des Denkens.
Das ist meine Kälte, dass die anderen Sonnen in der Medienlandschaft für mich nicht leuchten und nur schales, langweiliges Flackern von ihnen ausgeht, sodass ich selbst produktiv werden musste, allein schon um selbst auch wieder bessere Podcasts genießen zu können als das was die Podcastlandschaft sonst so bietet.

Erwartet bitte keine Wunder von meinem Podcastwerk, es ist eben keine Milch, kein Labsal, sondern wird es erst wenn ihr es in euren Ohren dazu macht. Das heißt, wenn ihr meine Podcasts zu sehr vergöttlicht, dann tut ihr ihnen unrecht und überseht meine eigentliche Botschaft, dass nämlich gerade die Dunkelheit und das Unklare erforscht werden sollten und immer wieder unsere Neugier anstacheln, nicht das bekannte, wohlige Glück.
Der gesunde Menschenverstand ist eine Geisteskrankheit; ich widme mich lieber meinen eigenen, esoterischen Verrücktheiten, als in die Jauchegrube Twitter hinabzusteigen und dort bei den "Vernünftigen" mit zu diskutieren. Dasselbe erwarte ich von euch.

Um nicht wie Nietzsche zu enden, ist es jetzt wirklich höchste Zeit, meine Mitwelt in meine Gedankenausflüge einzubeziehen, der Mensch als soziales Tier braucht immer die Bestätigung und Anerkennung von anderen. Kommentiert gern auf der Podigeeseite und seid nicht zu zimperlich bei eurer Kritik.

von und mit Simon

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