Tischlein, deck dich!

Tischlein, deck dich!

#107 Normal

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Liebe Schäfchen, liebe Mitmenschen, liebe Mitläufer und Mit-Insassen im brutalsten imperialistischen Reich, das jemals existierte, das Reich, das von Nato, IWF und EU zusammengehalten und gewalttätig beherrscht und in die Bahn der Kapitaltreue und Effizienzanbetung gezwungen wird. Dieses Imperium des Bösen erstreckt sich fast über die ganze Welt, kaum ein Land kann der mächtigen Knute dieser Tyrannei entgehen.

Was in diesem Weltkontext als normal oder abnormal zu gelten hat, werden wir in den Folgen ab Nr. 110 erörtern, der sogenannten "Polizeifolge". Davor kommen aber noch drei eher gemütliche und gemächliche Episoden, die sich teils um die Fragen der Liebe drehen und auf die Klassiker wie Platon zurückgreifen, so wie in den folgenden Nummern 108 und 109.

Der halbfaschistische deutsche Staat, die BRD, ist auf jeden Fall das Normalste der Welt, so der vermeintliche Konsens hierzulande, der aber nicht durch freie Meinungsbildung mündiger Bürger, sondern durch unerbittliche ideologische Herrschaft über unsere Gedanken und brutalen Konformitätszwang bei Androhung sozialer Konsequenzen, Ausschluss und Verächtlichmachung gebildet wird. Ohnehin ist das menschliche Arbeitstier in den Maschinerien der Profitmaximierung derart zergliedert, zerstückelt und entfremdet von der eigentlichen klassentheoretischen Subjektivität, der Angehörigkeit zum Proletariat, dass es nur danach streben kann, sich durch eskapistische oder neurotische Vergnügungen eine kurze Durchschnaufpause vom Dauerfeuer der bürokratisierten, überwachenden, drohenden "Leistungsgesellschaft" zu nehmen, in der die Leistung belohnt wird, sich anzupassen und ohne Aufmucken die anfallenden Aufgaben zu erledigen.

So bietet euch mein proletarisches Arbeitsprodukt hier hoffentlich die Möglichkeit zum kurzen Erholen und Durchschnaufen, bevor es zurückgeht in die wilden Zwanziger Jahre, die wir nochmal so richtig auskosten sollten, denn wir wissen ja, was danach kommt, kann nur schlimmer sein, und daran lässt sich jetzt wohl auch nix mehr ändern, die Systemstrukturen sind festgefahren, die Differenzierung der Funktionen fortgeschritten, der linke Arm der Gesellschaft weiß noch nicht mal, was der rechte tut und so muss es auch sein. Denn wer einen Gesamtüberblick über die Zwecke und Methoden dieses Imperialismus hätte, könnte auch wohl kaum gesund und munter bleiben. Dieses Imperium lässt einen erzittern und erschaudern, es beraubt uns unserer Menschenrecht und zwingt uns, an der Beraubung anderer Völker und Gebiete noch mitzuwirken und deren weitere Unterwerfung und Niederschlagung proaktiv zu fordern, um unseren Gehorsam zur Schau zu stellen und nicht selbst auf die Abschussliste der CIA zu kommen oder gar noch in den bekannten US-amerikanischen Schauprozessen zum Tode verurteilt zu werden, so wie es etwa für Julian Assange von den obersten Machthabern dieses Imperiums vorgesehen ist.

Ja, viel mehr kann ich euch auch nicht sagen. Lebt jeden Tag, als wäre es der Letzte. Es scheint, dass alle Großmächte zum letzten Gefecht rüsten und den dritten Weltkrieg austragen wollen. Hier sollte man also noch mal in sich gehen und überlegen, auf welcher Seite man dann gern stehen würde. Richtige Entscheidungen gibt es hier nicht, nur weniger falsche.


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Über diesen Podcast

Liebe Hörer*innen,
warum braucht es noch einen Podcast?
Vor allem wollte ich dem ersten Artikel der amerikanischen Verfassung gerecht werden, wie er von Adam Curry formuliert wurde: You shall not make bad TV.
Es sollte unser erster Anspruch sein, mal ein besseres, unterhaltsameres Medienangebot bereitzustellen, denn was sonst so in den Massenmedien stattfindet, ist für mich nicht akzeptabel und schädigt mich immer weiter, indem es meine innere revolutionäre Kraft hemmt und uns einhämmern will, es gäbe keine Alternative zum Gegebenen, Revolution sei verboten…

Friedrich Nietzsche brachte wohl das zwiespältige Gefühl, meine Gedanken mit mehr Menschen teilen zu wollen, im Nachtlied des Zarathustra am besten auf den Punkt: 
„Nacht ist es: nun reden lauter alle springenden Brunnen.
Nacht ist es: nun erst erwachen alle Lieder der Liebenden. Und auch meine Seele ist das Lied eines Liebenden.
Ein Ungestilltes, Unstillbares ist in mir, das laut werden will. Eine Begierde nach Liebe ist in mir, die redet selber die Sprache der Liebe.
Licht bin ich: Ach dass ich Nacht wäre! Aber dies ist meine Einsamkeit, dass ich von Licht umgürtet bin.
Ich lebe in meinem eignen Lichte, ich trinke die Flammen in mich zurück, die aus mir brechen. 
Ich kenne das Glück des Nehmenden nicht und oft träumte mir davon, dass Stehlen noch seliger sein müsse als Nehmen.
Das ist meine Armut, dass meine Hand niemals ausruht vom Schenken; das ist mein Neid, dass ich wartende Augen sehe und die erhellten Nächte der Sehnsucht.
Wer immer austeilt, dessen Gefahr ist, dass er die Scham verliere; wer immer austeilt, dessen Hand und Herz hat Schwielen vor lauter Austeilen.
Viel Sonnen kreisen im öden Raum: zu allem, was dunkel ist, reden sie mit ihrem Lichte — mir schweigen sie.
Unbillig gegen Leuchtendes im tiefsten Herzen, kalt gegen Sonnen — so wandelt jede Sonne.
Einem Sturme gleich wandeln die Sonnen in ihren Bahnen. Ihrem unerbittlichen Willen folgen sie, das ist ihre Kälte.
O ihr erst seid es, ihr Dunklen, ihr Nächtigen, die ihr Wärme schafft aus Leuchtendem! O ihr erst trinkst euch Milch und Labsal aus des Lichtes Eutern!
Nacht ist es: ach, dass ich Licht sein muss! Und Durst nach Nachtigern! Und Einsamkeit!
Nacht ist es: nun bricht wie ein Born aus mir mein Verlangen — nach Rede verlangt mich.“

Ja mein Podcast ist eine Quelle der Lebenskraft für mich selbst und vielleicht jetzt auch für euch. Aber ich möchte betonen, dass es selbstverständlich sein sollte, was ich mache und mein Trieb zum Podcasten speist sich einfach aus dem Drang, nicht der Herde zu folgen, eigene Wege zu gehen durchs eisige Gebirge des Denkens.
Das ist meine Kälte, dass die anderen Sonnen in der Medienlandschaft für mich nicht leuchten und nur schales, langweiliges Flackern von ihnen ausgeht, sodass ich selbst produktiv werden musste, allein schon um selbst auch wieder bessere Podcasts genießen zu können als das was die Podcastlandschaft sonst so bietet.

Erwartet bitte keine Wunder von meinem Podcastwerk, es ist eben keine Milch, kein Labsal, sondern wird es erst wenn ihr es in euren Ohren dazu macht. Das heißt, wenn ihr meine Podcasts zu sehr vergöttlicht, dann tut ihr ihnen unrecht und überseht meine eigentliche Botschaft, dass nämlich gerade die Dunkelheit und das Unklare erforscht werden sollten und immer wieder unsere Neugier anstacheln, nicht das bekannte, wohlige Glück.
Der gesunde Menschenverstand ist eine Geisteskrankheit; ich widme mich lieber meinen eigenen, esoterischen Verrücktheiten, als in die Jauchegrube Twitter hinabzusteigen und dort bei den "Vernünftigen" mit zu diskutieren. Dasselbe erwarte ich von euch.

Um nicht wie Nietzsche zu enden, ist es jetzt wirklich höchste Zeit, meine Mitwelt in meine Gedankenausflüge einzubeziehen, der Mensch als soziales Tier braucht immer die Bestätigung und Anerkennung von anderen. Kommentiert gern auf der Podigeeseite und seid nicht zu zimperlich bei eurer Kritik.

von und mit Simon

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